[1635.07]
Dienstag den 24. / 14. Julii.
Seind die fünf Räthe aufn Rahthaus beisammen gewesen undt einhellig den Friedenschlus angenommen undt dessen Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht
Als eben der schlus gemacht, kombt ein schreiben vomb Schwedischen Reichs Cantzler Ochsenstirn, in welchen der Stadt angedeutet, daß sie sich nicht accommodiren, sondern ein Regiment Schwedisch Volck[1] einnehmen solte. Der Raht blieb aber bei seinen gemachten Schlus. Ward auch den hiesigen Schwedischen Commendanten angedeutet, mit seinen Schweden
Under dessen hadt sich der Commendant unterstanden, der Cyriaxburg zue bemechtigen, ist aber vomb Magistrat verhindert undt die burgerschaft[3] desto stercker hinauf geführet worden.
Es hadt auch Ihre Furstliche Durchlaucht Hertzog Wilhelm von Weimar underschiedene modos[b], der Stadt wiederumb sich zue bemechtigen, gebrauchet: under welcher auch dieser gewesen, daß Seine Fürstliche Gnaden p. (ehr die friedenspuncte der Stadt angemeldet)
Freidag den 27. / 17. Julii.
Dieweil die Chur Sächsisch hierumbliegende Regimenter[5] wegen hiesiges Schwedischen Commendanten versichert sein wollen, alß hadt Ein Ehrenfester Raht hiesiges ohrt dem Commendanten
[1] | Wahrscheinlich ist hier wieder eines der zwei Regimenter von Hoditz gemeint, das am 17./27.7. aus dem Amt Lohra abzog. |
[2] | Abzug der Truppen |
[3] | Marx meint hier wahrscheinlich die Bürger des Ausschusses. |
[4] | Das ging wahrscheinlich auf Dr. Braun, den Berater Wilhelms IV., zurück. Braun lehnte den Prager Frieden kategorisch ab. In seinen Unterhandlungen mit Johann Georg I. hatte Wilhelm IV. darauf bestanden, dass die Stadt Erfurt bei der Restitution in ihren Rechten geschützt werde. |
[5] | Gemeint sind hier wohl vor allem die in Mühlhausen, Langensalza, Ebeleben, Weißensee und Bothenheiligen liegenden kursächsischen Regimenter. |
[a] | mit diesen (wissentlichen) geschickten Förmlichkeiten |
[b] | Arten und Weisen |