Hans Krafft, f. 35r [1648.00]
Anno 1648
[1] im Januar
September so sind die
Vormunde der
Viertel und
Handwerke zur Wahl der
Vierherrn aufs
Rathaus gebeten worden, einen neuen
Vierherrn zu erwählen, wie im
Transitus folgen. Also ist die Reihe an Herrn
Elias von Pretin gewesen und sind ihm an die 40 Stimmen zukommen, hatten gemeint, es könnte nicht fehlen. Aber der
Rat sucht seinen Eigennutz und lassen
Pretin im
Rat als einen
Schlossherrn sitzen. Das war dem Herrn
Protin ein großer Schimpf, die Stelle im
Rat zu verwalten, fing mit dem
Rat einen Aktion an, und äußert sich der
Rat, schrieb [Brettin] nach
Mainz neben anderen guten Leuten, wie der
Rat mit dem
gemeinen Mann umginge. Die
Obersten und die Reichen belegten den
gemeinen Mann[so sehr], dass sie rein leer ausgingen. Die Armen könnten nichts geben, [aber] ein
gemeiner Mann musste mehr denn ein Reicher geben. Also standen 24 Bürger
[2] auf. Da der
gemeine Mann solche
unbillige Sache des
Rates hört, fielen sie sich mit großem Haufen den 24 Männern zu. So waren Herren als
Johann Hallenhorß und Herr
Rudolf Geißler auf zwei Mal zu
Osnabrück gewesen, hatten 16.000
Taler verzehrt, darnach zogen sie [im Auftrag des Rats] nach
Leipzig, die Bürger bei dem
Pfalzgrafen zu verklagen, sie sollten noch mehr
Volk in die Stadt legen. Die Bürger wollten
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